“Nachmittagsrunde”
Völlig unterschätzt habe ich diese kleine Samstag-“Nachmittagsrunde”. Ziel war die Erkundung der Malta Hochalmstraße: Die wollte ich mir schon lange ansehen. Das GPX enthält aus unerfindlichen Gründen leider nur die Strecke von der Malta Hochalm zurück nach Salzburg: Insgesamt sind es also 150 km mehr als angegeben: Also so ca. 400 km insgesamt.
Nachdem ich erst am Nachmittag los komme, plane ich die Anreise über die Autobahn bis Gmünd – Bei der Rückfahrt möchte ich die Nockalmstraße mitnehmen; Schlussendlich ist es aber im Maltatal rund um die Kölnbreinsperre aber so lässig, dass ich dort ordentlich Zeit vertrödle und erst beim allerletzten Licht nach Hause komme.
Maltatal und Kölbreinsperre
Nach der Abfahrt Gmünd geht es nach ein paar Kilometern ab in das Maltatal, wo man gleich mal von einem sehr lässigen Wasserfall begrüßt wird. Die Mautstation verlangt 14 Euro, die es meiner Meinung nach Wert sind: Es geht über einige Kehren hinauf, unterbrochen von unbeleuchteten Tunneln, die schon ein Erlebnis für sich sind.
Oben darf man noch ein paar Meter über Schotter zum Parkplatz des Kolbreinstüberls fahren, wo ich mir zur Stärkung ein Brot mit hausgemachter Wurst einverleibe.
Der Ausblick von der Staumauer ist sensationell – Der Stausee ist zu dieser Jahreszeit nicht sehr voll: Man sieht an den Landmarken, wie hoch er normalerweise gefüllt werden kann.
Heimreise
Die Heimreise trete ich recht spät an und habe es entsprechend etwas eilig: Daher geht es relativ flott nach Süden – vorbei am Millstätter See hinauf nach Winkl, wo ich mir die Nockalmstraße zum zweiten Mal gönne – diesmal bei bekömmlicheren Temperaturen als beim ersten Mal. Da ich relativ spät an der Straße eintreffe, wird keine Maut mehr verlangt (Nur zwischen 8 und 20 Uhr) und Touristen sind auch heute keine (mehr) Unterwegs.
Die diesmal fortgeschrittene Zeit hat aber auch Tücken: Die Natur ruft und nix hat mehr offen 😓 Die Distanz zum nächsten offenen Restaurant mit Häusl und Kaffee definiert das Tempo über die gefühlt endlos vielen Kehren dieser wundervollen Straße. Heute: Kurvenkratzen für Eilige 😋
Das Schönfeld
Der Retter in der Not ist das Familienhotel Berghof mit Restaurant: Nach kurzer – und sehr befreiender – Pause geht es weiter über das Schönfeld: Ein Gustostückerl der besonderen Art für Motorradfahrer. Die Bundschuh Landesstraße geht dabei über in den Thomatal Weg Richtung Pischelsdorf.
Hier werde ich unsanft darauf hingewiesen, dass die Konzentration wohl nicht mehr 100%ig verfügbar ist: Eigentlich macht die Thomatal-Straße einen Schlenkerer links über ein Brückerl – ich fahre aber ungespitzt mit einem 80er gerade weiter auf eine Schotterstraße auf. Ein paar Schrecksekunde später stehe ich und drehe um: Ab jetzt bitte etwas mehr Aufpassen ist angesagt 😉
Obertauern
Um die Zusatzmaut auf der Autobahn zu umgehen, fahre ich diesmal wieder über den Obertauern – gefällt mir beim zweiten Mal um einiges besser als bei der ersten Querung. Im Ort selbst überholt mich ein GS-Fahrer mit Sozia, der dann Richtung Altenmarkt das Tempo angibt: Ich hänge mich spätabends gerne an und lasse mich etwas führen. Das erhöhte Tempo stellt sicher, dass ich noch bei etwas Tageslicht an der Autobahn ankomme.
Kurz danach schwimme ich gemütlich im Heimreiseverkehr des langen Wochenendes Richtung Salzburg.
Fazit
Mehr Zeit einplanen für weniger Stress und Risiko: Früher losfahren wäre sinnvoll gewesen für eine so lange Runde: Die Distanz habe ich diesmal komplett falsch eingeschätzt. An der Nockalmstraße hätte ich lieber Maut gezahlt und dafür zur Richtigen Zeit auch ein WC in Reichweite gehabt. Allerdings wäre dann aber die Straße auch nicht so frei gewesen … Hat halt alles Vor- und Nachteile.
Die Anfahrt über die Autobahn möchte ich aber definitiv nicht mehr machen: Langweilig und zusätzlich noch 13 Euro Maut für Katschberg- und Tauerntunnel. Mit mehr Zeit hätte man eine spannendere Anreise einplanen können: Mit Abfahrt am Vormittag bekommt die Runde dann auch 5 Sterne.
Ich werde zukünftig noch mehr Augenmerk auf Pausen legen: Ein paar Minuten mehr mit dem Kaffee hätten mir wahrscheinlich den Ausritt ins Schotterbett erspart.
Die Malta Hochalpenstraße und das Staukraftwerk sind auf jeden Fall super: Kann ich schwer weiterempfehlen. Die Strecke über das Schönfeld ist auch ein fahrerisches Zuckerl sondergleichen.